Vom Schiff an Land. Vom Feld auf den Teller. Von der Vorstandsetage auf den Esstisch. Das Bewusstsein für Lieferketten ist inzwischen fest im ƶffentlichen Bewusstsein verankert. Wir alle waren in den letzten Jahren von Warenknappheit betroffen, von Halbleitern über Babynahrung bis hin zu Toilettenpapier. Wer fürchtet auf dem stillen Ćrtchen nicht den Anblick einer leeren Papprolle?
Unternehmen weltweit versuchen, ihre Lieferketten zu stƤrken, doch extreme Wetterereignisse und Rekordtemperaturen vergrƶĆern die Herausforderungen, mit denen eine bereits gestƶrte globale Infrastruktur konfrontiert ist. Es ist an der Zeit, sich mit den Themen Spedition und Logistik genauer auseinanderzusetzen und herauszufinden, wie eines der grƶĆten Unternehmen der Welt neue Technologien nutzt, um sich anzupassen und seine Auswirkungen auf ein sich bereits verƤnderndes Klima einzudƤmmen.
Anne-Sophie Zerlang Karlsen ist Head of Customer Delivery bei Maersk für den Asien-Pazifik-Raum. Sie und ihre Kolleg*innen in der APAC-Region befassen sich direkt vor Ort mit den neuen Herausforderung des KlimawandelsĀ ā quasi mit den FüĆen im Schlamm.
āLetztes Jahr verzeichnete der Jangtse ein Rekord-Niedrigwasser, das den Transport von Gütern aus dem Landesinneren zu den HaupthƤfen stark beeintrƤchtigte. Auch gab es in den letzten Jahren schwere Taifune, die den Betrieb der HƤfen stƶrten. Es ist schwer zu sagen, was genau mit dem Klimawandel zusammenhƤngt, aber die Zunahme meteorologischer Extremereignisse hat definitiv Auswirkungen auf die globale Logistik und die Gesellschaft insgesamt.ā
Es stellt sich heraus, dass der Betrieb des riesigen Netzwerks von HƤfen, Lagern, Schiffen und Containern von Maersk wƤhrend einer Pandemie zumindest einige unerwartete Vorteile mit sich brachte.
āDie meisten [Container-]Terminals mussten von festen Liegezeitfenstern abrückenĀ ā einfach weil der gesamte globale Handel von erheblichen Verzƶgerungen betroffen war. Dies war ein Paradigmenwechsel im Linienfrachtverkehr, der die ZuverlƤssigkeit erheblich beeintrƤchtigte und eine grƶĆere FlexibilitƤt in der Art und Weise erforderte, wie wir unser GeschƤft betreiben. Die Lehren, die wir aus der Pandemie gezogen haben, ermƶglichen es uns, einige dieser Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel zu bewƤltigen.ā
āDie meisten Menschen haben von der Ever Given gehƶrt, die im MƤrzĀ 2021 im Suezkanal feststeckte, aber die SchlieĆung des Hafens von Yantian in China aufgrund von COVID-FƤllen im Terminal im MaiĀ 2021 fand in den Medien wenig Beachtung. Von dem Vorfall mit der Ever Given waren schƤtzungsweise 250.000Ā Container betroffen, wƤhrend die SchlieĆung des Hafens in China mehr als 600.000Ā FFEs [Forty Foot Equipment] betraf.ā
Anne-Sophies Team arbeitet hart daran, den Betrieb wieder auf das gleiche Effizienzniveau wie vor der Pandemie zu bringen, aber, wie sie einrƤumt, ādas ist etwas, an dem noch gearbeitet werden muss.ā In seinem Bemühen, die ZuverlƤssigkeit der Lieferketten zu erhƶhen, muss Maersk nun auch Ereignisse jenseits der eigenen betrieblichen Erfordernisse überwachen und potenzielle EngpƤsse in den vielen anderen GeschƤftsbereichen seiner Kunden evaluieren.
āJeder Aspekt der gesamten End-to-End-Lieferkette hat sich über Nacht verƤndertā, sagt Holly Landry, Chief Data Officer von Maersk. āMaersk ist natürlich mehr im Logistikbereich tƤtig, wir sind keine Hersteller, aber wenn man an die groĆe Toilettenpapier-Krise denkt, war das sozusagen der erste Vorbote dafür, dass wir Einblicke und Daten darüber brauchen, wo diese EngpƤsse bestehen.ā
Economy of scale (GrƶĆenvorteile). Energy efficiency (Energieeffizienz). Environmental impact improvement (verbesserte Umweltfreundlichkeit). Dies sind die drei Maxime der āTriple-Eā-Klasse, der 400Ā Meter langen Riesenfrachtschiffe, die das Rückgrat der globalen Logistikoperationen von Maersk bilden und natürlich einen eigenen COā-FuĆabdruck haben.
āMaersk arbeitet seit über zehn Jahren hart daran, seine Emissionen zu reduzierenĀ ā von langsameren Fahrgeschwindigkeiten über effizientere Schiffe bis hin zu saubereren Kraftstoffen (schwefelarme Kraftstoffe). Darüber hinaus haben wir Teams, die stƤndig prüfen, wie wir unsere AblƤufe optimieren kƶnnen, um unsere COā-Bilanz zu verbessern. Es geht nicht um ein paar groĆe Dinge, sondern um eine lange Liste von kleinen Dingen, zum Beispiel wie wir unsere Schiffe anlegen oder die Minimierung der Wartezeiten in den HƤfen. Diese werden in Verbindung mit den neuen, mit grünem Methanol betriebenen Schiffen zur Dekarbonisierung der Branche beitragen.ā
Am anderen Ende des Netzwerks, auf der anderen Seite der Welt, sitzt Holly Landry, Chief Data Officer von Maersk. Sie ist eine KI-Pionierin aus Kalifornien, die jetzt in DƤnemark im Hauptsitz des Unternehmens tƤtig ist. Von hier aus arbeitet Holly federführend daran, diese kleinen VerƤnderungen mithilfe von BigĀ Data zu finden. Sie erlƤutert Maersks Bestreben, mehrere Branchen zu einer Digital-Native-Strategie hinzuführen, die die Effizienz und COā-Bilanz der globalen Logistik revolutionieren kƶnnte.
āDie Luftfahrt und das Gesundheitswesen sind Branchen, die über einen langen Zeitraum hinweg drei oder vier digitale Transformationen durchlaufen haben. In der globalen Logistik stehen wir in vielen Bereichen der Lieferkette noch ganz am AnfangĀ ā Lkw-Fahrer*innen auĆerhalb der USA nutzen in den meisten europƤischen LƤndern keine Apps, LagerhƤuser in Südamerika beginnen gerade erst damit, fortschrittliche Robotik einzusetzen, und in weiten Teilen Afrikas steht die Automatisierung der Zollprozesse noch am Anfang. Vor etwa zehn Jahren haben wir die Schiffe mit dem IoT ausgestattet, damit sie langsamer fahren kƶnnen, um die Emissionen zu senken. Aus der Optimierungsperspektive haben die digitalen Mƶglichkeiten besser funktioniert, weil wir sofort wissen, wenn der Zeitplan nicht eingehalten wird, und so Stƶrungen in nachgelagerten Bereichen abfedern kƶnnen.ā
āMaersk bietet seinen Kunden ein ,Emissions-Dashboardā, mit dem sie einen vollstƤndigen Ćberblick über ihre globalen Logistikemissionen für alle VerkehrstrƤger und Transportarten erhalten. Im operativen Bereich sind wir aktiv damit beschƤftigt, die Daten dafür aus den von uns verwendeten Systemen in Echtzeit abzurufen. Mithilfe dieser Lƶsung kƶnnen die Kunden ihre Emissions-Hotspots und die Quelle dieser Hotspots identifizieren und so strategische Entscheidungen darüber treffen, wo sie mit ihren Dekarbonisierungsinitiativen ansetzen und welchen Umfang diese haben sollen. Beim Einsatz unserer emissionsarmen Lƶsungen bieten wir darüber hinaus von Drittanbietern verifizierte Zertifikate an, die die im Vergleich zu herkƶmmlichen Kraftstoffen/Technologien erzielten Emissionseinsparungen angeben.ā
Echtzeit-Tracking ist ein gƤngiger Kundenservice im Rahmen der E-Commerce-Logistik auf der letzten Meile, aber sie hat ihre Grenzen, wenn es um die adaptive Leitweglenkung geht, wie Holly erklƤrt.
āKann man das Schiff schneller machen? Nicht wirklich. Kann ich den Lkw schneller fahren? Wahrscheinlich nicht. Ein Wind kann eine Geschwindigkeit von fünf Knoten pro Stunde haben, das Schiff aber vielleicht nur einen Knoten. Triple-E-Schiffe sind um ein Vielfaches grƶĆer als die Titanic. Es sind keine Autos. Sie kƶnnen nicht auf der Stelle wenden. Sie lassen sich nicht einfach so umleiten.ā
Zugegeben, eine KursƤnderung auf einem Schiff von der GrƶĆe einer Stadt ist schwierig, aber spielt Echtzeit eine Rolle, wenn die Ladung wieder an Land ist?
āWir konzentrieren uns stark auf die Transparenz bei der ,Ausnahmebehandlungā oder Notfallplanung. Ein GroĆteil der Lebensmittel, die für Europa bestimmt sind, kommt heute aus Südamerika. Wenn man also Obst aus Peru verschifft, kann man dank der Echtzeitinformationen über die Ereignisse am Panamakanal flexibel auf jede Situation im Zusammenhang mit dem StraĆen- und Schienenverkehr stromabwƤrts reagieren, um sicherzustellen, dass die Bananen bei der Ankunft nicht reif sind.ā
Holly beginnt, das eigentliche Ziel ihrer datengestützten Bemühungen zu enthüllen. āDer grƶĆte Vorteil ist die Planbarkeit. Alle konzentrieren sich auf ,schneller, schneller, schnellerā, aber was passiert, wenn wir ein Schiff schneller abfertigen und die Lieferung früher in Kopenhagen ankommt? Was ist, wenn Kopenhagen nicht bereit ist? Es ist wie auf einem Flughafen: Was passiert, wenn dein Flug landet, ihm aber noch kein Flugsteig zugewiesen ist? Wir wollen nicht, dass unsere HƤfen Waren schneller umschlagen, und wir wollen nicht, dass sie sie langsamer umschlagen. Was wir wollen, ist eine planbare End-to-End-Logistik, bei dem der Container vom Schiff auf die Schiene und auf die StraĆe verladen wird, und zwar zum genau richtigen Zeitpunkt. Planbarkeit ist für uns das AĀ undĀ O.ā
Im globalen Netzwerk von Maersk werden Unmengen von Daten erfasst. Holly und ihr Team bündeln diese enorme Menge an Informationen in einem āDataĀ Lakeā, der die Bausteine für die neueste Phase von Hollys Digital-Native-Mission liefert: den digitalen Zwilling.
āNur ein Viertel meines Teams arbeitet an digitalen Zwillingen oder Data-Lake-Tools. Der Rest arbeitet an fortschrittlichen Datenprodukten und KPIs [Key Performance Indicators], um die datengestützte Entscheidungsfindung weiter zu verbessern. 7.000Ā Nutzer*innen verwenden unseren DataĀ Lake bereits, um bessere Entscheidungen zu treffen.ā
Der Data Lake ermöglicht bereits unglaubliche Optimierungen.
āGenerative KI ist enorm leistungsfƤhig. Wir haben Case-Management-, Vertriebs- und Transaktionsdaten aus mehreren Jahren herangezogen. Wir haben so gut wie alles hineingesteckt und angefangen, Fragen zu stellen. Ohne jegliche Feineinstellung konnte sie sofort prƤzise Antworten geben. Ein Kostenvoranschlag, für dessen Berechnung ein AuĆendienstteam zwei Wochen gebraucht hƤtte, mit Konsultationen und Berichten der Ausschreibungs- und Vertragsteams, kann in wenigen Minuten erstellt werden.ā
Wie Holly erklƤrt, haben Echtzeitdaten jedoch auch einen COā-FuĆabdruck. āSelbst als Chief Data Officer halte ich nicht immer viel davon, so viele Daten zu generieren. Es ist schlecht für die Umwelt und erfordert riesige Rechenzentren. Viele unserer Daten müssen per Satellit übertragen werden, und das ist enorm teuer. Wir müssen genau wissen, wie der Echtzeit-Anwendungsfall aussieht.ā
Holly ist überzeugt, dass diese Daten in Kombination mit KI in der Lage sind, die Mitarbeitenden zu Höchstleistungen zu beflügeln, vorausgesetzt, es sind die richtigen Daten.
āIch denke, wir sind mit dieser Idee der Datendemokratisierung weit über das Ziel hinausgeschossen. Weniger ist mehr. Wir haben 110.000Ā Mitarbeitende und ich gebe die Daten lieber in die richtigen HƤnde, mit den richtigen Tools und der richtigen Automatisierung. Ich denke, dass Unternehmen diesem Beispiel folgen werden, da generative Technologien es wesentlich leichter machen, mit Daten zu interagieren und die benƶtigten Antworten zu erhalten, ohne zusƤtzliche Schichten von APIs [Application Programming Interfaces], Berichten und Dashboards als Grundlage zu benƶtigen. Wir wollen keine unnƶtige Software entwickeln.ā
āBig-Data-Projekte stützen sich immer auf Hypothesen. Diese Szenarien übersteigen die Rechenleistung des menschlichen Gehirns bei weitem. Die wahre StƤrke des digitalen Zwillings liegt in der Mƶglichkeit, die AbwƤgungen einer bestimmten Entscheidung zu visualisieren und zu verstehen. Man kann viele verschiedene Variablen zusammenstellen und testen, ohne in den Live-Betrieb eingreifen zu müssen. Wir begannen mit einer Simulation eines standardmƤĆigen digitalen Zwillings, bei der wir eine physische Umgebung nachbildeten, um verschiedene Szenarien an physischen GerƤten zu simulieren.ā
Man kƶnnte meinen, dass Holly das Monopol auf digitale Innovation und Implementierung bei Maersk hat, aber dem ist nicht so. Wenn wir uns auf der Weltkugel wieder in den Asien-Pazifik-Raum begeben, sehen wir, wie Anne-Sophie das Bildungspotenzial der virtuellen RealitƤt nutzt, um BetriebsablƤufe noch sicherer zu machen.
āWir nutzen Virtual Reality sowohl für die Unterweisung zu speziellen Aufgaben als auch für allgemeine Sicherheitsschulungen. Mit ,Laschenā wird das Sichern des Containers am Schiff sowie am darunter befindlichen Container bezeichnet. Dieser Vorgang, bei dem Laschstangen, Drehspannschrauben, Twistlocks usw. verwendet werden, verhindert, dass sich die Container bewegen oder bei rauem Wetter oder starkem Wind ins Meer fallen. Dieser Vorgang kann sehr gefƤhrlich sein, wenn er nicht ordnungsgemäà ausgeführt wird.ā
Virtual Reality ist nicht nur für die Schulung einzelner Mitarbeitender, sondern auch als Methode zur Entwicklung eines umfassenderen Verständnisses der Betriebsabläufe in ganzen Organisationen unglaublich effektiv.
āLetztes Jahr haben wir in ein Programm investiert, das eine Umgebung für die Schulung der Verfahren zum ,Laschenā an Bord eines Containerschiffs simuliert. Wir verwenden die VR-App sowohl für die Schulung unserer Seeleute als auch für unsere Mitarbeitenden an Land, um sie für die Risiken und Gefahren auf See zu sensibilisieren, die wir bei der Steuerung unserer AblƤufe berücksichtigen müssen. Meiner Meinung nach birgt die Ausweitung von Virtual Reality, insbesondere im Schulungsbereich, enormes Potenzial.ā
Es ist eine Sache, Sensorik wƤhrend der Herstellung in ein Produkt einzubetten, aber wie sieht die Implementierung in einer bereits aktiven, rund um die Uhr arbeitenden Umgebung aus? āBei dem ersten Terminal, für das wir einen digitalen Zwilling erstellt haben, dauerte es ein Jahr, bis wir das IoT eingebaut hatten und alle Signale erhielten. Erst dann konnten wir mit der Optimierung beginnen, denn bevor man optimieren kann, muss man alle Abweichungen beseitigen und standardisieren, andernfalls optimiert man stƤndig das Falsche.ā
Wie vermeidet Holly also, das Falsche zu optimieren oder gar eine Destabilisierung der bestehenden Infrastruktur zu riskieren?
āKI ist diese coole neue SacheĀ ā auĆer für diejenigen von uns, die sich schon seit Jahrzehnten damit befassen. Ich hasse es, mich nach Technologien umzusehen. ZunƤchst beginnen wir mit dem GeschƤftsproblem. Der Prozess umfasst vier Schritte. Lƶsung finden. Beweisen. Verteilen. Skalieren. Wir testen die Realisierbarkeit der Technologie und bewerten die QualitƤt der Daten.ā
āZuerst finden wir also eine Lƶsung und fragen: ,Ist das etwas Konkretes?ā Im Fall der digitalen Zwillinge stand am Anfang die Notwendigkeit, die KapazitƤt und den Durchsatz unserer UmschlagplƤtze zu erhƶhen. Dann beweisen wir die Lƶsung. Wir geben sie vorab in die HƤnde von echten Nutzer*innen. Dann verteilen wir sie. Wir beginnen damit, sie von einem Terminal und einem Zwilling auf mehrere Terminals oder Lager zu übertragen. Der letzte Schritt ist die SkalierungĀ ā¦ā
Laut Holly ist Geduld der Schlüssel, da eine zu frühe Skalierung oft zu Fehlern führt.
āViele Unternehmen und Teams gehen direkt zur Skalierung über. Sie entwickeln ein Modell, implementieren es und verteilen es an Tausende von Nutzer*innen. Das ist der absolut falsche Weg. Zwischen den Schritten āLƶsung findenā und āSkalierenā liegen wahrscheinlich anderthalb Jahre. Es handelt sich hier um UnternehmenssoftwareĀ ā Produktionscode schreibt sich nicht auf magische Weise von selbstĀ ā mit Tausenden von Nutzer*innen und nicht um ein Startup mit einem Basiswachstum in einer GrƶĆenordnung, die in die Hunderte geht. Man muss sehr geduldig sein, den Nutzer*innen die Zeit geben, sich anzupassen und die Software anzuwenden, und sie auf diese Reise mitnehmen. Wir führen viele A/B-Tests durch, bei denen wir mit einer Kontrollgruppe, die das alte System verwendet, und einer anderen Gruppe, die das neue System nutzt, experimentieren. Man muss schrittweise vorgehen und sich Stück für Stück vortasten, denn in jeder Phase wird man Feedback erhalten, mit dem man nicht gerechnet hat. Genau das will man, bevor man versucht, die Lƶsung zu skalieren.ā
āWenn man nicht alle Schritte durchlƤuft und einfach auf das neue System umsteigt, scheitert es jedes Mal. Das ist wie eine AbstoĆungsreaktion.ā
Nachdem der digitale Zwilling eingerichtet war, wie wirkte er sich auf die Planbarkeit aus? āWir wollten herausfinden, ob wir den Durchsatz verbessern kƶnnen. Kƶnnen wir mehr Container an einem bestimmten Terminal umschlagen, wenn wir besser planen kƶnnen? Früher konnte man erst einen Tag vor der Ankunft eines Schiffes planen. Heute kann man drei Wochen im Voraus planen und weiĆ genau, wie viele Ressourcen benƶtigt werden.ā
Gab es auch unvorhersehbare Ergebnisse? Holly schmunzeltĀ ā¦
āBei einem unserer Triple-E-Frachter gab es die Hypothese, dass wir ihn mit mehr Ausrüstung schneller be- und entladen kƶnnten. Die Simulationen mit dem digitalen Zwilling zeigten jedoch, dass wir tatsƤchlich mit weniger Ausrüstung auskommen würden. Früher hatten wir zwƶlf KrƤne, die unabhƤngig voneinander arbeiteten, jeder mit seinen eigenen vor- und nachgelagerten AbhƤngigkeiten. Wir entfernten vier KrƤne und bewiesen, dass der Umschlag tatsƤchlich schneller war, weil sich die Ausrüstung seltener in die Quere kam.ā
Holly hat noch viele Seemeilen vor sich, um die digitale Zwillingstechnologie in allen Regionen einzuführen. WƤhrend sie die Digital-Native-Reise von Maersk weiter vorantreibt, stellt sich die Frage: Was liegt hinter dem Horizont für den immer grƶĆer werdenden DataĀ Lake?
āIch denke, dass lineare Lieferketten immer brüchiger werden, was es schwieriger macht, unsere globalen Kunden zu bedienen. Wir haben mehrere modulare Bausteine. Wir haben die erste, die mittlere und die letzte MeileĀ ā Seeweg, Zoll, Lager, Schiene und Binnentransport. Wir müssen damit beginnen, diese Bausteine nicht nur zu einer linearen, sondern zu einer zirkulƤren Lieferkette mit Dual Sourcing und globaler Reverse Logistik zu verbinden. Das Ziel: eine āZero-Touch-Logistikā. Kunden brauchen FlexibilitƤt.ā
āDer groĆe Traum ist es, durchgƤngige Lieferketten durch ein modulares āNetzwerk von Netzwerkenā zu realisieren, was nur mit dem āBrainā mƶglich ist. Das āBrainā ist ein Ensemble-Modell, das die verschiedenen Teile der Lieferkettennetzwerke abbildet und dies auf modulare Produkte anwendet. Letztendlich müssen diese Daten und diese FƤhigkeiten das Leben unserer Mitarbeitenden und unserer Kunden einfacher machen.ā
Maersk ist auf dem Weg in eine Digital-Native-Zukunft, um seine Mitarbeitenden zu stƤrken. Dies schlƤgt sich in der operativen Planbarkeit der Teams nieder, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Holly versichert: āNoch bevor es ESG gab, machten wir uns schon Gedanken über Emissionen. Für uns geht das Hand in Hand. Es wird einfach vorausgesetzt, es ist wie die Luft zum Atmen. Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun. Bei Maersk glauben wir, dass die Auswirkungen, die wir auf den Planeten und die Menschheit haben kƶnnen, enorm sind.ā
Damit jedes Unternehmen seinen Beitrag zur BekƤmpfung des Klimawandels leisten kann, braucht es die Unterstützung globaler Lieferketten, die sich ihrerseits auf dekarbonisierte Transport- und Logistiknetzwerke stützen. WƤhrend Holly und ihr Team ihre KI-gestützten digitalen Zwillingstechnologien weiter ausbauen und damit kontinuierlich betriebliche Erkenntnisse liefern, kƶnnen Kolleg*innen wie Anne-Sophie diese kleinen VerƤnderungen realisieren und so groĆe Wirkungen erzielen.
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