So sieht eine gute Kultur am Arbeitsplatz aus
Technologien am Arbeitsplatz entwickeln sich in atemberaubendem Tempo. Mixed Reality, generative KI und andere Arbeitsplatztechnologien revolutionieren unsere Arbeitsweise. Sie führen aber auch dazu, dass wir uns leichter ablenken lassen und den größten Wert unseres Unternehmens aus dem Blick verlieren, nämlich die Menschen.
Was ist Technologie ohne Menschen? Nicht viel – abgesehen von teurem Silikon und Plastik. Wenn wir einen Schritt zurückgehen und uns ansehen, was den Wandel eigentlich vorantreibt, wird uns schnell klar: Das sind wir. Wir leben in einer durch den Menschen getriebenen Wirtschaft. Deshalb bedeutet eine Investition in Menschen auch eine Investition in unser Unternehmen. Und diese Investition beginnt mit der richtigen Kultur am Arbeitsplatz.
Was ist Arbeitsplatzkultur?
Erst einmal sollten wir definieren, was wir unter Arbeitsplatzkultur eigentlich verstehen. Das ist allerdings gar nicht so einfach. Meinen wir damit bestimmte Werte? Verhaltensweisen? Einstellungen? Oder Bräuche und Traditionen? Tatsächlich geht es um all das und noch viel mehr.
Die Harvard Business Review beschreibt Arbeitsplatzkultur als „DNA eines Unternehmens. Sie umfasst die gemeinsamen Werte, Ziele, Einstellungen und Vorgehensweisen, die einen Arbeitsplatz ausmachen. Sie findet sich darin wider, wie Menschen sich verhalten, miteinander umgehen, Entscheidungen treffen und ihre Arbeit verrichten. Sie wirkt sich auf alles aus – auch auf unser Wohlbefinden und unsere Karriere.“
Die vielleicht einfachste Definition stammt von dem berühmten US-amerikanischen Management-Guru Marvin Bower. Er beschreibt Arbeitsplatzkultur als „die Art und Weise, wie wir die Dinge hier machen“.
Wie auch immer wir sie definieren, Arbeitsplatzkultur lässt sich nur schwer messen. Sie zeichnet sich dadurch aus, wie wir uns bei der Arbeit fühlen, und nicht so sehr durch eine Reihe niedergeschriebener Regeln. Jedes Unternehmen hat seine eigene Persönlichkeit und Atmosphäre – und diese Aspekte sind nicht einfach zu gestalten, vor allem bei weit verstreuten, hybriden Teams.
Peter Drucker, der renommierte Unternehmensberater und Autor, sagte einmal: „Kultur frisst Strategie zum Frühstück.“ Und im Zuge der gewaltigen Umwälzungen in der Arbeitswelt wird Unternehmen bewusst, dass die beste Strategie, die modernste Technologie und die besten Beschäftigten der Welt nichts nützen, wenn die Kultur nicht stimmt.
Kultur ist buchstäblich die Luft, die wir atmen. Ist sie toxisch, stirbt dein Unternehmen.
Warum ist Arbeitsplatzkultur wichtig?
Für Unternehmen, die die Arbeitsweise und das Gefühl ihrer Mitarbeitenden bei der Arbeit verändern möchten, hat Kultur die höchste Priorität. Im Folgenden findest du Gründe, warum Kultur so wichtig ist, auf welche Bereiche sie Einfluss nehmen kann und wie du positive Veränderungen in deiner Unternehmenskultur bewirken kannst.
Performance und Produktivität der Beschäftigten
Die Arbeitsplatzkultur beeinflusst die Leistung der Mitarbeitenden, was sich wiederum direkt auf deinen Gewinn auswirkt. Ein positiver, kollegialer Arbeitsplatz motiviert die Mitarbeitenden, jeden Tag zur Arbeit zu kommen, und verbessert ihre Stimmung und Konzentration. Unternehmen mit einer starken Kultur sind in der Regel erfolgreicher und haben ein höheres Produktivitätsniveau.
Tatsächlich sind zufriedene Arbeitnehmer*innen 13 % produktiver als unzufriedene, so eine Studie der Oxford University.
Wohlbefinden der Beschäftigten
Wird in deinem Unternehmen der psychischen Gesundheit der gleiche Stellenwert beigemessen wie der körperlichen Gesundheit? Die Arbeitsplatzkultur hat einen erheblichen Einfluss auf das Wohlbefinden der Beschäftigten. Obwohl die zunehmende Remote-Arbeit zu einer besseren Work-Life-Balance beigetragen hat, müssen Unternehmen verschiedene Arbeitsmöglichkeiten anbieten, um ein gesundes Gleichgewicht aufrechtzuerhalten. Der Einsatz von Mixed Reality am Arbeitsplatz könnte eine Lösung sein, um gegen die Isolation von Remote-Arbeit vorzugehen und gleichzeitig die Performance zu steigern.
Kommunikation
Eine gute Kommunikation trägt dazu bei, gegenseitigen Respekt und Vertrauen zu schaffen, unabhängig von Positionen und Verantwortlichkeiten. In einer Arbeitsplatzkultur, in der Mitarbeitende keine Fragen stellen, Ideen einbringen und miteinander in Kontakt treten dürfen, können sie sich unter Umständen nicht optimal entfalten. Echte Interaktionen bedürfen einer Kommunikation mit offenen Gesprächen in beide Richtungen.
Transparenz
Transparenz im Geschäftsleben ist der Schlüssel zum Aufbau von Vertrauen. Wenn es dir gelingt, ein offeneres Arbeitsumfeld zu schaffen, fühlen sich die Beschäftigten auch in der Lage, konstruktiv zu kommunizieren. Unternehmen erhalten so echtes Feedback und frische Ideen aus allen Bereichen, wodurch Meetings und Brainstorming-Sitzungen produktiver werden. Mit Mixed Reality verleihen Unternehmen hybriden Meetings einen Hauch von Präsenz und ermutigen ihre Mitarbeitenden, sich selbst und ihre Meinung so authentisch wie möglich darzustellen. Und das ist letztendlich auch gut fürs Geschäft.
Rekrutierung
Unternehmen mit einer starken Kultur und Markenidentität ziehen mit höherer Wahrscheinlichkeit die richtigen Talente an. Eine Website, die zentrale Werte und Ziele klar definiert, macht es Bewerber*innen leichter, abzuwägen, ob sie zu deinem Unternehmen passen. Du hast so außerdem die Möglichkeit, die besten Kandidat*innen davon zu überzeugen, dass deine Werte und deine Kultur die richtigen für sie sind.
Interaktion und Bindung
Eine positive Kultur schätzt die Mitarbeitenden und ihren Beitrag zum Erfolg des Unternehmens. Beschäftigte, die das Gefühl haben, Teil einer Gemeinschaft und nicht nur ein Rädchen im Getriebe zu sein, bleiben einem Unternehmen eher treu. Unternehmen mit einer gesunden Kultur haben eine 16-mal höhere Wahrscheinlichkeit, ihre Mitarbeitenden der Generation Z zu halten. Das führt nicht nur zu langfristiger Loyalität, sondern senkt auch die Kosten, die mit der ständigen Rekrutierung neuer Talente verbunden ist.
Teamwork
Eine erfolgreiche Unternehmenskultur bringt Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen zusammen und fördert ihren Teamgeist. Selbst Menschen mit unterschiedlichen Ansichten und Persönlichkeiten können zusammenfinden, wenn sie ein gemeinsames Ziel verfolgen. Die leistungsstärksten Teams bestehen zunehmend darauf, dass Vielfalt jeglicher Art entscheidend für den Erfolg ist.
Wie die jüngsten Überlegungen zu Diversität und Inklusion von McKinsey zeigen, wird der Geschäftsnutzen von Vielfalt mit der Zeit immer deutlicher. Die Untersuchungen der Unternehmensberatung lassen darauf schließen, dass die Vielfalt unter Führungskräften direkt mit der Zufriedenheit ihrer Mitarbeitenden in Verbindung steht.
Eine positive Kultur der Zusammenarbeit kann die Grenzen zwischen Teams aufbrechen. Auf der anderen Seite kann ein toxisches Umfeld dazu führen, dass Mitarbeitende egoistisch werden und eine Kultur der gegenseitigen Schuldzuweisung schaffen.
Dienstleistungsqualität
Eine gesunde Kultur motiviert die Beschäftigten dazu, bei ihrer Arbeit die höchstmögliche Qualität anzustreben. Es ist einfacher, das Beste aus Mitarbeitenden herauszuholen, wenn diese sich bei der Arbeit wohlfühlen und das Gefühl haben, sie können Entscheidungen treffen. So entsteht eine Hochleistungskultur, die das gesamte Unternehmen stärkt und dazu beiträgt, dass Produkte und Dienstleistungen den höchsten Standards entsprechen.
Ruf
Wir haben alle schon Beiträge in Stellenbörsen und sozialen Medien gesehen, in denen Unternehmen nicht gerade gut wegkommen. Viele dieser Beiträge stammen von ehemaligen Beschäftigten. Menschen beurteilen Unternehmen auf der Grundlage ihrer Interaktionen mit ihnen. Ein negatives Image kann großen Schaden anrichten. Unternehmen mit einem ausgeprägten sozialen Gewissen, die ethische Arbeitspraktiken einhalten und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden fördern, ziehen in der Regel mehr Aufträge und bessere Bewerber*innen an.
Die Ergebnisse von McKinsey zeigen außerdem eine starke Korrelation zwischen der Vielfalt im Führungsteam und einer größeren sozialen Wirkung.
Eine richtige Herangehensweise in diesem Bereich kann sich extrem positiv auf das Geschäft auswirken. Auf der anderen Seite kann eine toxische Kultur genau das Gegenteil bewirken. Im Laufe der Zeit kann ein Umfeld, in dem Mitarbeitende ungern zur Arbeit gehen und sich von ihren Vorgesetzten nicht unterstützt fühlen, ein Unternehmen in die Knie zwingen.
Stärkung der Arbeitsmoral
Kultur und Arbeitsmoral sind untrennbar miteinander verbunden. Wie auch die Kultur ist auch die Arbeitsmoral nicht immer leicht zu definieren – sie besteht aus einer Mischung aus Engagement, Einstellung und Stimmung –, aber man merkt sofort, wenn sie niedrig ist. Eine positive Kultur zu schaffen, die sich auf Wohlbefinden, Vielfalt und Inklusion stützt, kann Mitarbeitenden das Gefühl geben, gehört und geschätzt zu werden, und so die Arbeitsmoral fördern.
Aber es geht nicht nur darum, einzelne Mitarbeitende zu unterstützen. Eine positive Arbeitsplatzkultur ist ein entscheidender Faktor für die Stärkung der Arbeitsmoral. Sie gibt Teams ein sicheres und selbstbewusstes Gefühl bei der Arbeit und ermutigt gleichzeitig einzelne Beschäftigte, sich selbst treu zu bleiben und ihre wertvolle Meinung zu äußern.
Sieben Arbeitsplatztrends für 2024
76 % der Arbeitnehmer*innen geben an, es sei sehr oder einigermaßen wichtig, dass ihr Unternehmen ihnen hilft, sich ein Bild davon zu machen, wie sich ihre Arbeit in Zukunft verändern könnte. Im Folgenden findest du ein paar Trends, die den Arbeitsplatz im Jahr 2024 prägen werden.
1. Einführung von KI
KI wird den Arbeitsplatz in diesem Jahr weiter revolutionieren, indem sie Daten analysiert, Anfragen von Kund*innen beantwortet, Dokumente scannt und erste Entwürfe von Mitteilungen erstellt. Aber welche Auswirkungen wird sie auf Arbeitsplätze und Beschäftigung haben?
Gartner prognostiziert, dass aufgrund generativer KI eher neue Positionen geschaffen anstatt Stellen abgebaut werden. Und darauf müssen sich Unternehmen vorbereiten: In einer Umfrage von Thomson Reuters gaben 87 % der befragten Beschäftigen an, sie seien der Meinung, dass jede*r neue Fähigkeiten erlernen muss.
Während die Begeisterung für KI weiter zunimmt, werden allerdings auch manche ihrer Fallstricke immer deutlicher – vor allem die Tendenz der generativen KI, Fehler zu produzieren. Gartner warnt davor, dass der Einsatz von generativer KI ohne sorgfältige Governance zu einem Reputationsrisiko führen könnte. Und dann gibt es noch rechtliche und regulatorische Fragen zu bedenken, die durch Klagen wie die gegen ChatGPT vor einem New Yorker Gericht aufgeworfen werden. Anschuldigungen von Schriftsteller*innen und der New York Times legen nahe, dass das große Sprachmodell von OpenAI auf der Grundlage des geistigen Eigentums anderer aufbaut wurde.
Obwohl KI ein enormes Potenzial zur Produktivitätssteigerung bietet und in manchen Fällen sogar positive Auswirkungen auf die Karriere hat, hängt ihre erfolgreiche Nutzung davon ab, dass Beschäftigte nicht nur über die richtigen technischen Fähigkeiten verfügen, sondern auch über das richtige Urteilsvermögen.
2. Spannungen bei hybrider Arbeit
Arbeitnehmer*innen arbeiten gerne hybrid: Fast acht von zehn Beschäftigten, die die Möglichkeit haben, hybrid oder vollständig remote zu arbeiten, wollen dies auch tun, so Gallup. Bei Arbeitgebern ist diese Option jedoch nicht so beliebt, und die Rückkehr ins Büro wird immer häufiger vorgeschrieben.
Es gibt eine Reihe von Gründen, warum Beschäftigte nicht zu einer Vollzeitbeschäftigung im Büro zurückkehren möchten – die mit der Arbeit außerhalb des Hauses verbundenen Kosten und der Verlust an Flexibilität sind nur einige davon. Gleichzeitig wird weiterhin darüber diskutiert, ob die Arbeit von zu Hause oder vom Büro produktiver ist und ob neue Mitarbeitende angemessen eingearbeitet und geschult werden können, ohne Kolleg*innen in der Nähe zu haben.
Aber hybrides Arbeiten ist nicht mehr wegzudenken. Unternehmen müssen die besten Kandidat*innen anziehen und halten, und dafür müssen sie deren Wünschen nach hybridem Arbeiten nachkommen. Es ist also gut möglich, dass Arbeitgeber auf Virtual Reality zurückgreifen werden, um die Kluft zwischen Mitarbeitenden zu Hause und im Büro zu überbrücken und der Nachfrage auf beiden Seiten gerecht zu werden. VR und Mixed Reality können denjenigen, die sich nicht physisch im selben Raum befinden, ein echtes Präsenzgefühl vermitteln. Und die Einarbeitung kann immersiv und in großem Umfang dort erfolgen, wo sich die neuen Mitarbeitenden befinden.
3. Psychische Gesundheit steht im Mittelpunkt
In den letzten Jahren war die Arbeitswelt in ständiger Bewegung: durch die Pandemie, die weit verbreitete Einführung von Hybrid- und Remote-Arbeit und nun mit der Inflation, die den Arbeitnehmer*innen tief in die Taschen greift. Es überrascht deshalb nicht, dass sich dieser ständige Wandel auch auf das Wohlbefinden der Beschäftigten auswirkt und das Stressniveau in die Höhe treibt. Laut Gallup befindet sich der Stress der Arbeitnehmer*innen seit der Pandemie auf einem Rekordhoch, wobei mehr als die Hälfte der Beschäftigten in den USA und Kanada angaben, sich am Vortag sehr gestresst gefühlt zu haben.
Das stellt ein großes Problem für Unternehmen dar: Stress kann zu Produktivitätsverlusten, mangelndem Engagement, hoher Personalfluktuation und negativen Auswirkungen auf die Kultur führen. Aus diesem Grund wird das Wohlbefinden der Beschäftigten in diesem Jahr wahrscheinlich im Mittelpunkt stehen. Arbeitgeber werden zur Unterstützung der psychischen Gesundheit auf Technologien wie VR zurückgreifen, um alles von Angsttraining bis hin zu immersiver Meditation abzudecken.
4. Abkühlender Arbeitsmarkt
In den letzten Jahren hatten Arbeitgeber Schwierigkeiten, die richtigen Mitarbeitenden zu finden, und hatten oft mehr offene Stellen als Bewerber*innen. Gleichzeitig schieden qualifizierte Arbeitskräfte in einer großen Kündigungswelle aus dem Arbeitsmarkt aus. Dieses Jahr gibt es Anzeichen dafür, dass sich dieses Gleichgewicht langsam verschiebt.
Der 2024 US Jobs & Hiring Trends Report von Indeed zeigt einen Rückgang der Stellenanzeigen von seinem Höchststand von 22,5 % im Dezember 2021. Und auch die Stellenausschreibungen der Regierung sind rückläufig. Der Einsatz von KI könnte einen gewissen Einfluss auf diese Entwicklung haben, ebenso wie die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums.
Das britische Chartered Institute of Personnel and Development räumt zwar Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt ein, warnt jedoch, dass der Kampf um Kandidat*innen noch immer in vollem Gange ist.
„Auch wenn das Jahr 2024 Arbeitgebern, die Schwierigkeiten haben, neue Mitarbeitende zu finden, eine Erleichterung bringen könnte, so bleibt der Arbeitsmarkt auch weiterhin hart umkämpft“, warnt das Institut. „Hochwertige Arbeitsplätze zu schaffen, in denen Beschäftigte verschiedene Prioritäten miteinander vereinbaren können, ist entscheidend. Dazu gehört nicht nur die Bezahlung, sondern auch eine sorgfältige Stellengestaltung. Flexibilität und Autonomie werden hoch geschätzt und ermöglichen ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Beruf und Privatleben.“
5. Übernahme durch die Gen Z
Dieses Jahr wird die Gen Z die Baby-Boomer in der Vollzeitbeschäftigung überholen, so der Bericht „Workplace Trends 2024“ von Glassdoor. Sie sind nicht die größte Generation in der Erwerbsbevölkerung – das sind die Millennials –, aber sie werden dennoch, ebenso wie der allmähliche Renteneintritt der älteren Generation von Arbeitnehmer*innen, einen erheblichen Einfluss auf die Gestaltung des Arbeitsplatzes haben.
Wie tickt also die Gen Z und was erwartet sie von ihrer Arbeit? Wir wissen, dass hohe Erwartungen an die Technologie am Arbeitsplatz eine Schlüsseleigenschaft der Gen Z sind. Sie sind wahre Digital Natives, die bei der Arbeit die neueste Technologie verlangen. Doch dabei sind sie nicht allein: 60 % der Beschäftigten wünschen sich bis 2024 die Einführung von Headsets in der Belegschaft und 62 % möchten gerne VR-Räume mit digitalen Avataren für die Zusammenarbeit erleben.
Es geht aber nicht nur um Technologie. Deloitte Digital hat drei Bereiche identifiziert, in denen sich die Einstellungen und Werte der Gen Z von denen ihrer (meist älteren) Vorgesetzten unterscheiden.
Zum einen sehen sie Arbeit nicht als etwas an, das sie als Person ausmacht. Während 86 % der Vorgesetzten angeben, dass ihre Arbeit ein wichtiger Teil ihrer Identität ist, empfinden dies nur 61 % der Arbeitnehmer*innen der Gen Z.
Auch bei den Soft Skills lassen sich Unterschiede feststellen. Beschäftigte der Gen Z legen großen Wert auf Empathie – sie halten sie sogar für die zweitwichtigste Eigenschaft von Vorgesetzten. Die Vorgesetzten selbst stufen sie jedoch nur als fünftwichtigste Eigenschaft ein. Psychische Gesundheit ist ein weiteres wichtiges Thema. Die Deloitte-Umfrage ergab, dass 28 % der Gen Z aufgrund ihres*ihrer Vorgesetzten mit psychischen Problemen zu kämpfen haben und weniger als die Hälfte das Gefühl hat, am Arbeitsplatz die nötige Unterstützung zu erhalten.
Führungskräfte müssen sich also mit den Wünschen und Bedürfnissen dieser jüngsten Generation von Arbeitnehmer*innen auseinandersetzen, um ihr volles Potenzial auszuschöpfen.
6. Immersive Bewerbungsgespräche
VR wird den Einstellungsprozess im Jahr 2024 verändern, insbesondere durch die Nutzung von VR-Interviews. Dies ist ein logischer nächster Schritt, da Hybrid- und Remote-Arbeit den Arbeitgebern ermöglicht, ihre Suche nach Personal auszuweiten, um die richtigen Mitarbeitenden zu finden. Außerdem geht diese Neuerung Hand in Hand mit der Entwicklung, dass Arbeitgeber bei der Einstellung der besten Bewerber*innen verstärkt auf ihre Fähigkeiten und weniger auf ihre theoretischen Qualifikationen achten.
VR-Interviews sind völlig immersiv und geben den Bewerber*innen die Möglichkeit, sich ihren Gesprächspartner*innen nahe zu fühlen, egal wo auf der Welt sie sich befinden. Darüber hinaus können Bewerber*innen ihre Fähigkeiten in virtuellen Simulationen von realen Arbeitssituationen unter Beweis stellen. So können sie zeigen, was sie können, und ihre Gesprächspartner*innen können realistisch einschätzen, ob sie für die Stelle geeignet sind.
Auch die KI spielt bei der Rekrutierung eine immer wichtigere Rolle. Es herrschen nach wie vor Bedenken über die Gefahren der in der KI verankerten Vorurteile vor. Auf der anderen Seite bietet KI jedoch das Potenzial, die Vielfalt zu steigern, indem sie beispielsweise den Einstellungsprozess automatisiert, sich auf Fähigkeiten und Erfahrung konzentriert und so Vorurteile abbaut.
7. Einschnitte beim Mitarbeitenden-Erlebnis
In einer Zeit des radikalen Wandels ist es von entscheidender Bedeutung, Mitarbeitenden ein positives Erlebnis zu bieten, wenn Unternehmen ihre besten Angestellten halten möchten. Trotzdem prognostiziert Forrester für 2024 eine Flaute in diesem Bereich, da Unternehmen die Mittel für das Mitarbeitenden-Erlebnis kürzen und ihren Fokus darauf verringern.
Auf diesen Trend aufzuspringen könnte ein fataler Fehler sein. Mit nur 31 % der Beschäftigten, die sich für ihre Arbeit engagieren, begeistern und Freude daran haben, haben die meisten Unternehmen in dieser Hinsicht noch viel zu tun. Und es lohnt sich, hier aktiv zu werden. Laut Gartner bleiben Mitarbeitende, die von ihrer Arbeit begeistert sind, mit einer zu 31 % höheren Wahrscheinlichkeit bei ihrem Arbeitgeber, leisten mit einer zu 31 % höheren Wahrscheinlichkeit zusätzliche Arbeit und tragen 15 % mehr zum Unternehmen bei.
Arbeitsplatztrends voll auskosten
Unternehmen, die das kommende Jahr optimal nutzen möchten, sollten sich auf ein paar Schlüsselbereiche konzentrieren. Klappe die folgenden Bereiche aus, um zu erfahren, wie Unternehmen sich auf die bevorstehenden Veränderungen vorbereiten können.
Schulungen und Weiterbildung
Gestaltung der Arbeitsplatzkultur
Bei einer positiven Kultur geht es nicht nur um flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit zur Arbeit im Home Office für wenige Auserwählte. Es geht darum, die Bedingungen auf die Bedürfnisse der verschiedenen Beschäftigten zuzuschneiden, damit möglichst viele davon profitieren können. Und auch wenn die Technologie in diesem Jahr im Mittelpunkt des Arbeitsplatzes stehen wird, werden auch menschliche Qualitäten wie Empathie und emotionale Intelligenz eine Rolle spielen, da sie Offenheit fördern und dafür sorgen, dass sich alle einbezogen fühlen.
Deshalb wird sich der Arbeitsplatz im Jahr 2024 mehr darauf konzentrieren, ein Gemeinschaftsgefühl und eine Zielsetzung zu schaffen, die alle zusammenbringen.
Gleichstellung und Gleichberechtigung
Gleichberechtigung entsteht nicht über Nacht. Du kannst sie nur erreichen, wenn du einen vielfältigen, inklusiven und gleichberechtigten Arbeitsplatz schaffst. Außerdem musst du dafür sorgen, dass Hybrid- und Remote-Arbeit nicht unbeabsichtigt die Gleichberechtigung beeinträchtigen, indem beispielsweise die Bedürfnisse von Beschäftigten im Home Office übersehen oder ihre Stimmen nicht gehört werden.
Veränderung des Arbeitsplatzes
Es geht aber nicht nur darum, das Büro zu einem angenehmen Ort zu machen: Arbeitsplätze müssen reibungslose technologische Erfahrungen bieten, um die Beschäftigten wieder anzulocken. Eine Umfrage ergab, dass veraltete Technologie eine zentrale Herausforderung bei der Rückkehr der Beschäftigten ins Büro darstellt. Die Menschen setzen jedoch große Hoffnungen in neue Technologien: 54 % der Arbeitgeber glauben, dass sie Teams dabei helfen können, sich zu vernetzen, miteinander zu interagieren und zusammenzuarbeiten. Und OC Tanner zufolge stellt ein effektiveres, auf den Menschen ausgerichtetes Change Management eine Chance für die Unternehmenskultur dar. Denn trotz der Umwälzungen der letzten Jahre wird es auch 2024 noch viele Veränderungen geben.