Virtual Reality revolutioniert den Umgang mit digitalen Tools am Arbeitsplatz. Wie bei allen sich rasant entwickelnden Technologien gibt es aber auch hier Herausforderungen und Einschränkungen, die es zu beachten gilt.
54 % der Beschäftigten, die regelmäßig VR nutzen, verbringen täglich ein bis zwei Stunden mit einem Headset. Doch die Nutzung der Technologie über längere Zeiträume kann dazu führen, dass Nutzer*innen sich von der realen Welt abgekoppelt fühlen. Dadurch steigt die Gefahr, beim Bewegen im Raum irgendwo anzustoßen, und auch der Übergang von der virtuellen in die reale Welt und umgekehrt fällt so möglicherweise schwerer.
Ebenso können Unterbrechungen von außen deinen Arbeitsablauf und deine Konzentration stören, wenn du gerade komplett in eine digitale Umgebung eingetaucht bist, insbesondere wenn du dafür dein Headset abnehmen musst.
Passthrough bietet eine Lösung für diese Probleme. Die Technologie ermöglicht es dir, deine physische Umgebung zu sehen, während du ein VR-Headset trägst. Das Ergebnis ist eine nahtlose Verschmelzung von realer und virtueller Welt, auch Mixed Reality genannt.
VR-Passthrough erfordert eine Kombination aus Sensoren und Kameras, die in dein VR-Headset integriert sind, in Echtzeit einen Video-Feed deiner physischen Umgebung erfassen und diesen in Mixed Reality anzeigen. So können Nutzer*innen ihre reale Umgebung sehen und damit interagieren, ohne ihr Headset abnehmen zu müssen.
Passthrough in vollem Farbumfang, verfügbar auf Meta Quest 3 sowie Meta Quest 3S, funktioniert am besten in gut beleuchteten Räumen. Passthrough spielt eine wichtige Rolle für Augmented-Reality- und Mixed-Reality-Erlebnisse, bei denen digitale Inhalte wie Texte oder Bilder über den Live-Feed gelegt werden.
Was bedeutet das für dein VR-Erlebnis am Arbeitsplatz?
Für begeisterte Multitasker*innen ist Passthrough ein wertvolles Tool. Wenn du zu Hause arbeitest und an deinem physischen Schreibtisch sitzt, kannst du über dein Headset um dich herum schwebende Browser-Fenster nutzen, um dein Multi-Screen-Erlebnis zu erweitern. Wenn du einen Schluck Kaffee trinken oder eine reale Tastatur benutzen möchtest, kannst du das problemlos tun, ohne dafür die virtuelle Welt zu verlassen.
VR-Passthrough und Mixed Reality sind keine austauschbaren Technologien.
Bei Passthrough hast du das Gefühl, du würdest durch ein Fenster schauen. Du kannst dabei deine physische Umgebung über einen Live-Video-Feed sehen, den du ein- und ausschalten kannst.
Bei Mixed Reality werden digitale Elemente zu einem Teil deiner realen Erfahrung. Du kannst mit beidem gleichzeitig interagieren und dich auch über einen längeren Zeitraum problemlos hin- und herbewegen. Passthrough ist also ein wesentlicher Bestandteil des Mixed-Reality-Erlebnisses.
Mehr dazu: Was ist der Unterschied zwischen AR, VR und MR?
Wenn du bei aktiviertem Passthrough mit deiner Meta Quest 3 oder Meta Quest 3S etwas aufnimmst oder überträgst oder einen Livestream startest, sehen Umstehende ein blinkendes weißes Licht.
Es liegt in deiner Verantwortung, Personen in deiner Nähe darüber zu informieren, dass du Passthrough nutzt. Du kannst ihnen etwa erklären, dass Meta keinen Zugriff auf Videos hat, die bei aktiviertem Passthrough aufgenommen wurden, und dass Kameradaten lokal verarbeitet und weder gespeichert noch übermittelt werden.
Weitere Informationen zu den Themen Sicherheit und Privatsphäre findest du im Meta Quest Safety Center.
Dank der Kombination aus virtueller und realer Welt können Schulungsleiter*innen effiziente, integrierte und ansprechende Lernerfahrungen schaffen. Zum Beispiel können sich Mitarbeitende ein VR-Headset mit Passthrough aufsetzen und Schritt-für-Schritt-Anleitungen für neue Geräte durchgehen, um ihre Kenntnisse direkt in der Praxis zu erweitern. So kann der Bedarf an zusätzlichen Schulungen auf ein Minimum reduziert werden oder sogar ganz entfallen.
Design- und Entwicklungsteams, die VR-Headsets mit Passthrough nutzen, können gemeinsam in Echtzeit und im selben Raum an 3D-Modellen arbeiten. Das fertige Produkt oder einen Prototyp als „real“ existierendes Objekt in der physischen Welt zu sehen, macht es unter Umständen einfacher, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen.
Bei komplexen oder sehr speziellen Reparaturen gibt es vor Ort eventuell niemanden mit der nötigen Expertise oder es ist zu teuer, jemanden dafür heranzuziehen. Dank VR-Headsets mit Passthrough können Techniker*innen aus der Ferne mit Expert*innen in Kontakt treten und sich durch den Reparatur- oder Wartungsprozess leiten lassen.
Kund*innen, die ein VR-Headset tragen, können sehen, wie sie in einem bestimmten Outfit aussehen würden oder ob ein Möbelstück in ihr Wohnzimmer passt. Solche hilfreichen Möglichkeiten vor dem Kaufabschluss erleichtern die Entscheidungsfindung und verringern die Wahrscheinlichkeit von Retouren.
Eine der Hauptfunktionen von VR-Passthrough ist die Sicherheit: deine eigene und die der Menschen um dich herum. Indem du auch während der Nutzung von Virtual Reality mit deiner physischen Umgebung in Kontakt bleibst, kannst du Unfälle vermeiden.
Meta Quest ermöglicht es dir, mithilfe der Guardian-Funktion Begrenzungen festzulegen. Dazu gehört die genaue Bestimmung des Bereichs, in dem du dich sicher bewegen kannst. Wenn du dich der Begrenzung näherst, wirst du über dein Headset gewarnt. Möglich macht das Passthrough.
Die Passthrough-Kameras in VR-Headsets sehen die Welt nicht genau so wie du. Bilder sind möglicherweise nicht so detailreich wie die Wirklichkeit, was die Erledigung komplizierter Aufgaben erschweren kann. Und selbst bei Kameras, die auf Augenhöhe positioniert sind, kann es zu einer gewissen visuellen Verschiebung kommen.
VR-Passthrough funktioniert am besten in gut beleuchteten Räumen. Ohne ausreichende Beleuchtung in deiner Umgebung oder bei zu vielen reflektierenden Oberflächen oder komplexen visuellen Mustern ist die Darstellung deiner physischen Umgebung möglicherweise weniger genau oder zuverlässig.
Nicht alle Headsets sind gleich. Die verfügbaren Hardware-Funktionen, einschließlich der Kamera- und Sensorqualität, wirken sich unweigerlich auf dein VR-Passthrough-Erlebnis aus. Es kann zu Latenzproblemen, reduzierten Bildraten oder visuellen Verzerrungen in deinem Video-Feed kommen, was zu einer weniger nahtlosen Verschmelzung von realer und virtueller Welt führt.
Die Akkulaufzeit ist ein wichtiges Thema, da der gleichzeitige Betrieb von Kameras, Sensoren und Verarbeitungseinheiten viel Strom verbraucht. Die Optimierung der Energieeffizienz ist eine der wichtigsten Herausforderungen, denen sich Headset-Designer*innen bei der Entwicklung eines überzeugenden Passthrough-Erlebnisses stellen müssen.
Das Aufnehmen und potenzielle Teilen von Videos deiner Umgebung wirft viele Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre auf. Es ist wichtig, dass du auf die Menschen in deiner Umgebung achtest, sie informierst und ihre Zustimmung einholst, wenn du Passthrough aktivierst.
Immer mehr Organisationen investieren in MR-Headsets und befeuern so die Nachfrage nach bahnbrechenden virtuellen Erlebnissen. In diesem Zusammenhang spielen Innovationen wie Passthrough eine entscheidende Rolle bei der Weiterentwicklung der Technologie. Die Technologie trägt dazu bei, die Kluft zwischen der realen und der virtuellen Welt zu überbrücken, und eröffnet damit eine Vielzahl neuer Möglichkeiten – wobei viele weitere Anwendungsfälle, die auf Passthrough zurückgreifen, sicherlich noch folgen werden.
Was ist Mixed Reality?
Sechs Innovationen, die die Zukunft der Arbeit prägen werden
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