Der kombinierte Einsatz von Augmented, Virtual und Mixed Reality unterstützt Unternehmen in den verschiedensten Branchen dabei, die Innovationskraft zu steigern, die Zusammenarbeit zu verbessern und ihre Mitarbeitenden aus- bzw. weiterzubilden.
Virtual Reality (VR) basiert auf Computermodellen und ‑simulationen, die eine vollständig immersive digitale Umgebung schaffen.
Augmented Reality (AR) überlagert die reale Welt mit digitalen Elementen, um die Wahrnehmung der Umgebung zu erweitern. Für die Nutzer*innen bietet sich so eine kombinierte Ansicht, die beides vereint.
Mixed Reality (MR) lässt virtuelle und reale Welten nahtlos miteinander verschmelzen und – was noch viel entscheidender ist – ermöglicht die wechselseitige Interaktion.
Extended Reality (XR) ist der Oberbegriff für VR, AR und MR und umfasst alle Technologien, bei denen die Realität durch digitale Elemente angereichert wird.
Hybride Belegschaften zusammenzuschweißen, stellt mittlerweile für viele Organisationen eines der wichtigsten Themen dar. Laut McKinsey arbeiten 56 % aller Beschäftigten weltweit teilweise im Büro und teilweise remote. Eigenen Untersuchungen von Meta zufolge empfinden 59 % der Beschäftigten, die von der reinen Präsenzarbeit auf hybride Arbeitsformen umgestiegen sind, dass darunter das Gemeinschaftsgefühl am Arbeitsplatz leidet.
Doch was kann man unternehmen, um Menschen erfolgreich einzubinden, die den Eindruck haben, abgeschottet und nicht auf dem Laufenden zu sein bzw. die sich im Vergleich zu ihren Kolleg*innen im Büro benachteiligt fühlen? Eine Lösung stellt der Einsatz von Virtual Reality in Verbindung mit den entsprechenden Headsets dar. Sie sind der Schlüssel, um die Herausforderungen zu meistern, die eine verteilte Belegschaft mit sich bringt. Wenn Teams im Metaversum in 3D-Umgebungen zusammenkommen, kann dies entscheidend dazu beitragen, die Bindung innerhalb der beruflichen Community zu stärken.
Die Mitarbeitenden können in einen gemeinsamen, eigens dafür geschaffenen virtuellen Raum eintauchen und in Echtzeit ganz ohne Ablenkungen brainstormen, Neues entwerfen, entwickeln und lernen sowie Beziehungen aufbauen. Durch die Möglichkeit, in Avatare zu schlüpfen und sich direkt gegenüberzustehen, können die Menschen viel natürlichere Gespräche führen als bei einem Videoanruf. Der Fokus liegt so eindeutig auf der Kommunikation, während die Technologie nur den Rahmen bietet.
Auf diese Weise können Teams aus verschiedenen Abteilungen und von überall auf der Welt ungehindert in jeder Phase des Projektlebenszyklus mitwirken. Außerdem sinkt dadurch die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Missverständnissen und kostspieligen Fehlern kommt, die dein Projekt deutlich zurückwerfen können.
Die Verwendung von AR, VR und MR führt außerdem zu einer Zeitersparnis. Möglich wird das durch spezielle 3D-Tools, mit denen Ideen zum Leben erweckt werden können. Schon allein mit VR lassen sich manche der größten Herausforderungen bewältigen, denen wir aktuell im kreativen Bereich gegenüberstehen.
Deine Mitarbeitenden auf der ganzen Welt können ganz einfach von Branchenexpert*innen geschult werden und so bahnbrechende Ergebnisse für dein Unternehmen erzielen. Soft Skills bilden die Grundlage für den Erfolg einer jeden Organisation. Und Lernende, die diese in der VR verbessern, sind bis zu viermal konzentrierter als solche, die E-Learning nutzen.
Auch deine Kundschaft wird davon profitieren. Durch 3D-Modelle und virtuelle Rundgänge können Personen konzeptionelle Überlegungen leichter nachvollziehen, noch nicht abgeschlossene Projekte besser einordnen und mögliche Probleme viel früher im Entwicklungsprozess ansprechen.
Die Voraussetzung für einen erfolgreichen Einsatz von VR, AR oder MR in deinem Unternehmen ist ein gutes Verständnis ihrer Unterschiede. Obwohl die Anwendungsbereiche der drei Technologien klar voneinander abgegrenzt sind, werden sie leicht miteinander verwechselt und auch die Akronyme werden fälschlicherweise oft synonym gebraucht. Nachfolgend erhältst du einen groben Überblick über die Technologien und wie sie sich unterscheiden.
Bei VR tauchst du als Avatar – einer dreidimensionalen Darstellung von dir selbst – vollständig in simulierte 360-Grad-Umgebungen ein. Du kannst den Raum erkunden, mit ihm interagieren, Objekte aufheben und bewegen sowie mit anderen Personen sprechen, die du dort triffst.
Ein gutes Beispiel für die VR ist der virtuelle Meetingraum. Dieser kann so gestaltet werden, dass er den physischen Arbeitsbereich möglichst genau abbildet, damit sofort ein vertrautes Gefühl entsteht. Hier können sich die Mitarbeitenden ganz wie im wirklichen Leben zu regelmäßigen Status-Updates und virtuellen Town Halls oder besonderen Events treffen.
Im Rahmen von AR wird die Realität mit Elementen aus dem digitalen Raum angereichert. Du tauchst dabei nicht vollständig in die digitale Welt ein, sondern bleibst in der realen Welt verankert. Bei dem Erlebnis erscheinen virtuelle Elemente wie Grafiken, Text, Video oder Audio in der physischen Umgebung.
Diese Technologie kann es Kund*innen zum Beispiel ermöglichen, zusätzliche Produktinformationen abzurufen oder ein Objekt in ihrem eigenen Zuhause zu betrachten. In einer Umfrage von Deloitte gaben 61 % der Kund*innen an, dass sie Geschäfte, die AR einsetzen, denjenigen vorziehen würden, die darauf verzichten. Ganze 71 % würden in Apps mit AR zudem häufiger etwas einkaufen.
Zwischen AR-Overlays und der realen Welt gibt es keine direkte Interaktion. Ob du selbst mit ihnen interagieren kannst, hängt von der verwendeten Software ab. MR ist noch einmal etwas völlig anderes. Hier wird die reale Welt mit digitalen Elementen überlagert, wobei die physischen und digitalen Objekte nebeneinander existieren und in Echtzeit aufeinander reagieren.
Ein Beispiel aus der Praxis für MR sind simulationsgestützte Spezialtrainings, in denen Pilot*innen lernen, wie man ein Flugzeug landet, oder Chirurg*innen, wie man einen lebensrettenden Schnitt vornimmt – und das alles ohne die Risiken der realen Situation.
VR ist auf spezielle Hardware angewiesen, wobei neben dem Headset in der Regel auch entsprechende Apps benötigt werden, um sie für den Einsatz im Unternehmen fit zu machen. Die Bewegungssensoren in den Headsets erfassen deine Bewegungen und ermöglichen es, die Umgebung, in der du dich befindest, in Echtzeit anzupassen. Dadurch lässt sich ganz dynamisch deine Ansicht verändern und du bekommst das Gefühl, wirklich dort zu sein. Während manche Headsets mit leistungsstarken PCs verbunden werden müssen, funktionieren Meta Quest-Geräte komplett kabellos.
Mortenson ist ein führender Bauträger und Projektentwickler. Das Unternehmen erstellte einen digitalen Zwilling seines neuen Rechenzentrums in Illinois, mit dem sich die Auftraggebenden ohne große Einarbeitung einen virtuellen Eindruck von dem gestalterischen Konzept verschaffen konnten. Dadurch wurde eine viel umfassendere Zusammenarbeit möglich und über 600 Probleme ließen sich lösen, noch bevor sie negative Auswirkungen auf das Projekt haben konnten.
Für AR benötigt man ein mit einer Kamera ausgestattetes Gerät wie ein Smartphone, ein Tablet oder Smartglasses. Die entsprechende AR-Software ermöglicht dann die Erkennung bestimmter Objekte und das Herunterladen von dazugehörigen Text-, Grafik- und Audioinhalten sowie anderen sensorischen Ergänzungen. Diese werden in die Ansicht des*der Nutzer*in eingeblendet.
Der schwedische Möbelhersteller IKEA stellt seinen Kund*innen die App IKEA Kreativ zur Verfügung, mit der sie Produkte in ihren realen Wohnraum einblenden können. Die AR-Technologie ermöglicht es den Nutzer*innen sogar, vorhandene Möbel auf dem Bildschirm zu „löschen“, und bietet ihnen so ein maximales Maß an kreativer Freiheit.
Durch AR-gestützte Optionen, Produkte vor dem Kauf „auszuprobieren“, lassen sich personalisierte Einkaufserlebnisse weiter verbessern. Die Kosmetikmarke Sephora ermöglicht es ihren Kund*innen, verschiedene Makeup-Produkte virtuell zu testen, indem sie ihr eigenes Gesicht scannen. Das ist nicht nur hygienischer, als die Produkte im Geschäft auszuprobieren, sondern hilft auch effektiv bei der Entscheidungsfindung.
Ein MR-Headset verschmilzt die virtuelle mit der echten Welt. Bei der Meta Quest Pro handelt es sich beispielsweise um ein kabelloses Headset mit Touch-Controllern, die mithilfe von selbsttrackenden Sensoren deine Hände präzise in der VR positionieren.
Das fortschrittliche Tracking deiner Augen und deines Gesichts ermöglicht zudem 3D-Avatare mit realistischen Gesichtsausdrücken, damit Unterhaltungen noch natürlicher wirken. Dazu gibt es ein umfangreiches Ökosystem von Apps, die für die verschiedensten Anforderungen von Unternehmen geeignet sind.
Der Automobilhersteller Porsche nutzt Mixed Reality für Produktvorführungen. Das deutsche Unternehmen zeigt den Medien seine Fahrzeugdesigns mithilfe von Meta Quest 3-Headsets. Porsche ist überzeugt, dass die virtuellen Modelle dem*der Betrachter*in einen deutlichen Mehrwert bieten, da durch Explosionsdarstellungen Teile sichtbar gemacht werden können, die vorher verborgen waren.
Die Luftfahrtexpert*innen von SITA haben mit dem Produkt „Control Bridge“ das Flughafenmanagement revolutioniert. Eine 3D-Darstellung von Flughäfen mit dynamischen Dashboards und umfangreichen Daten ersetzt mehrere wuchtige Bildschirme durch eine tragbare und praktische Lösung. Die Software bildet Fahrzeug- und Fluggastbewegungen in Echtzeit ab und ermöglicht so fundiertere Entscheidungen.
Mit MR gehören zudem mühselige Präsentationen und langatmige Betriebsanleitungen der Vergangenheit an – stattdessen können etwaige Wissenslücken im Rahmen von personalisierten Schulungsangeboten geschlossen werden. Die Mitarbeitenden können sich dadurch schneller in das Unternehmen einbringen und haben vom ersten Tag an das Gefühl, dazuzugehören.